Der Buchtitel ist neben dem Cover der wichtigste Konversionsfaktor, der über Kauf oder Ablehnung Deiner Veröffentlichung entscheidet. Während einige Autoren einfach den nächstliegenden Titel nehmen, zerbrechen sich andere Autoren wochenlang den Kopf über den perfekten Buchtitel. Zwar gibt es keine Patentlösung, die auf jedes Genre anwendbar wäre, allerdings sehr wohl einige geniale Tipps, die zu einem brillanten Buchtitel führen können.
Schlechte Buchtitel: Das solltest Du vermeiden
Inhaltsverzeichnis
Nicht selten stolpern wir über Buchtitel, bei denen wir uns fragen, was im Kopf des Autors bei der Titelwahl vorgegangen sein muss. Gerade im Englischsprachigen gibt es eine Fülle von pseudogenialen Titelideen. Was hältst Du von folgenden Buchtiteln?
- „How to avoid big ships” (Auf Deutsch: Wie man große Schiffe vermeidet)
- „Are woman human?” (Auf Deutsch: Sind Frauen Menschen?)
- „Mommy drinks because you’re bad” (Auf Deutsch: Mama trinkt, weil Du schlecht bist)
- „Who cares about elderly people?” (Ein Kinderbuch! Auf Deutsch: Wer interessiert sich für ältere Menschen?)
- „Nach der Erleuchtung Wäsche waschen und Kartoffeln schälen“
- „An dem Tag, als ich meine Friseuse küsste, sind die Vögel gestorben“
- „Die Frau, die allein ein ganzer Tisch war“
Bei den genannten Buchtiteln ist der (ethische) Nutzen oder die Relevanz für die Zielgruppe mehr als fraglich. Dabei ist es gar nicht so schwer, mindestens einen mittelmäßigen Buchtitel zu finden, wenn man sich ein wenig anstrengt.
Die Essenz eines guten Buchtitels
Der perfekte Buchtitel zeichnet sich dadurch aus, dass er im Kopf der Zielgruppe hängen bleibt und am besten noch originell ist, so dass ein Aha-Effekt im Kopf des Lesers entsteht. Das Cover sollte dann den Titel und seine Aussage stützen. Folgende Punkte solltest Du bei der Titelwahl beachten:
Nutzen und Relevanz
Welchen Nutzen hat der Leser, wenn er Dein Buch liest? Das bezieht sich vor allem auf Sachbücher, dessen Hauptziel es ist, einen großen Mehrwert zu vermitteln. Aber auch für Romane gibt es einen Nutzen. Dieser Nutzen ist nämlich eine Fantasie im Kopf des Lesers zu erfüllen. Kann Dein Buch also die ersehnte Fantasie bedienen?
Der Nutzen und die Relevanz für den Leser kann etwa durch ein clever integriertes Schlüsselwort (Keyword) im Titel, aber auch Untertitel, suggeriert werden. Das hat darüber hinaus den Vorteil, dass Dein Buch bei der Suche nach diesem Schlagwort schneller gefunden wird. Wenn Du bspw. einen Ratgeber übers Fischen schreibst, dann sollte „Fisch(e)“ oder „Angel(n)“ auf jeden Fall im Titel vorkommen. Spätestens im Untertitel. Veröffentlichst Du einen Vampirroman, dann sollte der Titel schon die Emotion bedienen, die der Leser ersucht. Hier bietet es sich ggfs. an mit Synonymen und Assoziationen (eines Vampirs) zu arbeiten. Ansonsten ist das Schlagwort „Vampir(e)“ auch anzuraten, um bei Amazon gefunden zu werden.
Egal in welchem Genre Du Dein Werk veröffentlichen willst, stelle Dir die Frage: Wonach würde meine Zielgruppe suchen?
Klarheit
Je einfach und schneller man den Buchtitel fassen und verstehen kann, desto besser. Ist schon der Titel kompliziert, wie schwierig zu verstehen ist dann erst das Buch? Schon Einstein wusste, dass man ein Thema umso besser verstanden hat, je einfacher man es erklären kann.
Um Deinen Buchtitel klarer zu machen, solltest Du Dich auf die Kernaussage oder das Kernthema Deines Buches konzentrieren. Im Untertitel kannst Du dann noch weiter spezifizieren, falls dies nötig ist. Klarheit und Struktur kann man unter anderem auch mit Zahlen suggerieren, wie zum Beispiel „Die 8 Geheimnisse von erfolgreichen Maklern“ oder „3 Stunden Sehnsucht“.
Klarheit erreichst Du mit Deinem Buchtitel dann, wenn man nach dem Lesen des Titels (und ohne Berücksichtigung des Covers) bereits weiß, worum es in Deinem Buch geht.
Assoziativ
Je mehr Neuronen Du mit Deinem Buchtitel beim Interessenten aktivierst, desto wahrscheinlicher ist es, dass dieser auch Dein Buch kauft. Schaffst Du es beispielsweise etwas Bekanntest mit etwas Neuem zu verbinden, dann hast Du es in den Kopf des Interessenten geschafft – eine neue Assoziation wurde erschaffen. Am besten ist es, wenn der Titel, ganz wie dem musikalischen Ohrwurm, im Kopf hängen bleibt.
Das erreichst Du zum Beispiel mit der Nutzung von Alliterationen (etwa „schrecklich schön“) oder eben mit der Abwandlung von einer Phrase oder Wort, die eh schon im Kopf der Zielgruppe ist und im besten Fall noch Neugierde weckt. Ein Beispiel dafür könnte „Finanzriese durch Finanzkrise“ lauten.
Dabei ist es besonders gut, wenn Dein Titel Bilder und Emotionen im Kopf der Zielgruppe weckt. Das erreichst Du vor allem durch die Verwendung von der Nutzung starker Adjektive.
Beispiele gute Buchtitel
Inspirieren und orientieren kann man sich für einen guten Buchtitel auch an der Spiegel Bestseller-Liste und in den Bestsellern auf Amazon, in der Deinem Genre korrespondierenden Kategorie.
Folgende Buchtitel finden wir darüber hinaus sehr gelungen:
- „Der Teufel trägt Prada“
- „Heilen mit der Kraft der Natur“
- „Kartenhaus“
- „Krieg und Frieden“
- „Trust me, I’m lying“ (Auf Deutsch: Vertraue mir, ich lüge)
- „Am Arsch vorbei geht auch ein Weg“
Was haben wir selbst gemacht? Wir sprechen in unseren Buchtiteln unsere Zielgruppe im Finanzbereich an. Dabei gewichten wir Originalität stärker, als Stichwortintegration. Dennoch versuchen wir hier und dort ein Stichwort clever zu integrieren:
- Die Faulbär-Strategie zur Million
- Einmal Dividende bitte!
- Meine Gelddruckmaschine
- Nine-to-five muss nicht sein!
- Tag auf Tag im Hamsterrad
- Der Hamster verlässt das Rad
- Geld sparen und clever reich werden
- Geld verdienen im Internet und offline
- ErfolgREICH werden
Fazit Buchtitel
Wie Du siehst, gibt es verschiedene Möglichkeiten, den perfekten Buchtitel zu finden. Am Ende des Tages ist derjenige Titel perfekt, der Deiner Zielgruppe am besten schmeckt. Dafür kannst Du diese bei der Titelwahl sogar mit einspannen und abstimmen lassen. So erzeugst Du bereits vor Deinem Buchlaunch schon eine gewisse Reichweite. Konkrete Ideen für verschiedene Genres und weitere geniale Tricks zur Titelfindung findest Du übrigens in unserem Marketingkurs für Autoren.
Wie sieht es bei Dir aus: Tust Du Dich bei der Wahl Deiner Buchtitel schwer oder fliegen sie Dir in der Regel einfach zu? Greifst Du auf bestimmte Strategien bei der Titelwahl zurück? Welche Titel sind aus Deiner Sicht am erfolgreichsten? Wir freuen uns auf Deinen Kommentar!