Prokrastination und Schreibblockaden überwinden

Viele Autoren kennen das Dilemma Prokrastination und Schreibblockade. Man schreibt leidenschaftlich gern, schiebt es aber dennoch vor sich her, oder fühlt sich von einer „Gehirnblockade“ sogar völlig ausgebremst. Wir kennen das nur zu gut. Und selbst megaerfolgreiche Autoren wie Stephen King müssen sich Tag für Tag dazu aufraffen, ihre Werke zu Ende zu bringen. Schreiben ist für uns daher der einfachste und zugleich schwierigste Job der Welt. Jeder kann es, aber nur wenige tun es (bzw. bringen es zu Ende). Mittlerweile haben wir aber Techniken und Methoden gefunden, nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ mehr Output zu generieren. Einige davon stellen wir Dir in diesem Artikel vor.

Was ist Prokrastination und woher kommt sie?

Als Prokrastination ist der Zustand gemeint, da man wichtiges immer und immer wieder bewusst vor sich herschiebt. Gerade für Autoren kann Prokrastination aber dramatische Folgen haben. Wer Schreiben prokrastiniert, macht es sich von Tag zu Tag schwerer, das Projekt zu Ende zu bringen. Schon bald wirkt dann der Vorsatz, ein Buch zu schreiben, wie eine unüberwindbare Herkulesaufgabe. Und das, obwohl ganz klar ist, dass es irgendwann ohnehin gemacht werden muss! Prokrastination ist eine überaus irrationale und selbstzerstörerische Verhaltensweise, die es, wenn wir mit unserem Autorendasein auch finanziell erfolgreich werden wollen, unbedingt auszumerzen gilt.

Nur wenigen Menschen ist klar, dass sie gerade die schweren und unüberwindbar wirkenden Aufgaben, lieber früher als später angehen sollten. Sonst stauen sie sich an, rauben uns Energie, beeinflussen immer mehr Lebensbereiche negativ und machen uns unproduktiv.

Prokrastination kann auf zwei Gründe zurückgeführt werden. Zum einen könnte eine bewusste oder unterbewusste Angst bestehen, etwas falsch zu machen oder es dominiert die Angst vor der bevorstehenden Anstrengung. Das hat nicht unbedingt etwas mit Faulheit zu tun, sondern vielmehr mit einer falschen Vorstellung gepaart mit unschönen Gefühlen. Die größten und schwierigsten Aufgaben sollten aber immer zuerst erledigt werden. Kaum eine innere Einstellung kann Dein Leben (nicht nur als Autor) stärker positiv beeinflussen! So einfach das nun klingen mag, so schwer ist es leider. Gerade wenn wir mit der Tätigkeit negative Gefühle verbinden, wie z. B. Stress, Zeitdruck, Ideenmangel, mangelndes Selbstvertrauen, ist es umso schwieriger, Prokrastination zu überwinden. Glücklicherweise gibt es Abhilfe.

Wie kann ich Prokrastination überwinden?

Bevor wir Prokrastination auflösen können, sollten wir uns rational und logisch mit dem täglichen Aufschieben beschäftigen und uns ehrlich die Frage stellen, was uns das Prokrastinieren denn bringt? In welcher Hinsicht hilft es uns weiter und in welcher Hinsicht schadet es uns?

In der Regel stellst Du rasch fest, dass die „Aufschieberitis“ alles andere als Sinn macht. Ganz im Gegenteil! Prokrastination sorgt dafür, dass kleine Aufgaben zu großen Elefanten und größere Aufgaben zu unüberwindbaren Riesen werden. Höre unbedingt auf damit, Dir einzureden, Du müsstest zuerst andere Dinge erledigen, bevor Du anfangen könntest. Das ist einer der beliebtesten Fehler! Aufgaben, Gespräche und Tätigkeiten aufzuschieben bringt lediglich Nachteile. Schließlich ist die Situation morgen nicht besser als heute. Warum kümmerst Du Dich also nicht gleich darum? Dann hättest Du es wenigstens hinter Dir! Uns hat hier die bewusste Entscheidung sehr geholfen, Schreiben bereits früh morgens zur ersten Aufgabe des Tages zu machen.

Gewohnheiten und Routinen für Autoren

Wer professionell und (finanziell) erfolgreicher Autor werden möchte, braucht eine Routine. Ohne eine feste tägliche Routine macht man sich das Leben nur unnötig schwer. Während unserer Recherchen für eines unserer Bücher konnten wir sogar beobachten, dass eine produktive und durchdachte tägliche Routine erfolgreiche von erfolglosen Menschen trennt. Schon Aristoteles sagte „Wir sind das, was wir wiederholt tun. Exzellenz ist daher keine Handlung, sondern eine Gewohnheit.“

Als Autor gibt keine wichtigere Gewohnheit, als das tägliche Schreiben. Wiederholung ist das A und das O, um sich neue, positive Gewohnheiten zuzulegen. Integriere das Schreiben daher fest in Deinen Tagesablauf und setze Dir konkrete, realistische Ziele. Wir schreiben beispielsweise jeden Morgen mindestens 1.000 Worte – Montag bis Sonntag, komme, was wolle. Das heißt, wir konnten lediglich mit dieser Routine Bücher mit einer Länge von ca. 120 Seiten (ca. 30.000 Wörter) bereits in weniger als 30 Tagen fertigstellen (natürlich ohne Korrekturen, Zweitentwurf, etc.)!

Mit diesem Ziel im Auge wird das große Projekt „Buch“ plötzlich erreichbar und realistisch. Probiere es aus!

Die 3-Sekunden Regel

Der erste Schritt, das Anfangen, ist das schwierigste Element des Schreibens. Gerade zu Beginn wirkt ein Buchprojekt meist riesig und das Ziel meilenweit entfernt. Obige Technik hilft Dir dabei, ein tägliches Schreibpensum zu absolvieren. Das löst aber leider noch nicht das Problem, in die Pötte zu kommen!

Wer damit Schwierigkeiten hat, kann sich der sogenannten 3-Sekunden-Regel bedienen. Sie fußt auf dem Hintergrund, dass unser rationales Gehirn etwa 3 Sekunden benötigt, bis es – im Hinblick auf eine bevorstehende Entscheidung – unser Kopfkino startet und jede Menge Argumente findet, etwas nicht zu tun. Solange es uns aber gelingt, anzufangen, bevor das Kopfkino startet, müssen wir keinerlei psychische Widerstände und Pseudoargumente unseres Verstandesapparates überwinden. Diese Technik ist übrigens für alle Lebenssituationen geeignet (z. B. Joggen gehen, einen wichtigen Anruf tätigen, die Steuererklärung machen, jemandem verzeihen, etc.) und ist überaus kraftvoll!

Wie kann ich Schreibblockaden überwinden?

Wenn man von Prokrastination spricht, ist die berühmte Schreibblockade nicht weit. Im gewissen Sinne bedingen sich beide ja auch gegenseitig. Aber auch gegen Schreibblockaden gibt es effektive Methoden.

Bewusste Pausen

Während Prokrastination das bewusste Verschieben wichtiger Aufgaben ist, sind bewusste Pausen und Ruhephasen dazu da, den Energiespeicher zu füllen und neue kreative Kraft zu tanken. Bewusste Ruhe und Entspannung hat ganz und gar nichts mit Prokrastination zu tun!

Schreiben ist sowohl ein kreativer, als auch ein analytisch-logischer Prozess. Das mag ein weiterer Grund sein, weshalb es vielen Menschen derartig große Schwierigkeiten bereitet. Wir müssen beide Gehirnhälften anstrengen, um ein tolles Resultat zu erzielen – ein geniales Buch. Dabei übernimmt in den meisten Fällen nach einer gewissen Zeit die logische Gehirnhälfte das Sagen. Das hat aus unserer Sicht mit der westlichen Gesellschaftsordnung zu tun, in der meist Logik über Intuition und Herz herrscht. Genau deshalb sind bewusste Kreativitätspausen aber so wichtig. Es gilt dabei, die innere Ruhe durch einen bewussten Gedankenstopp wiederherzustellen. Wenn wir voll und ganz präsent im Hier und Jetzt sind, haben störende Gedanken keinen Platz. Aufmerksamkeit und Präsenz sind der ideale Zugang zu innerer Ruhe und innere Ruhe ist die Quelle aller Kreativität. Das große „Geheimnis“ von Albert Einstein 😉

Die Pomodoro-Technik und Schreibsprints

Eine praktische Technik, als Autor nicht nur neue Produktivitätshöhen zu erreichen, sondern auch die eigene Kreativität zu verbessern ist die sogenannte Pomodoro-Technik. Wir haben sie leicht abgewandelt und nennen sie Wortsprints. Sie ist denkbar einfach, wird jedoch trotzdem nur von wenigen Personen genutzt. So funktionierts:

  1. Stelle Dir einen Wecker
    1. Phase 1: 5 Minuten
    2. Phase 2: 20 Minuten
    3. Phase 3: 5 Minuten
  2. Phase 1 dient der Ideenfindung. Überlege Dir stichpunktartig, über was Du in den kommenden 20 Minuten schreiben möchtest.
  3. In Phase 2 schreibst Du – und zwar so schnell Du kannst! Denke nicht nach und bessere auch keine Fehler aus. Dadurch steigerst Du Deine Kreativität und Produktivität enorm.
  4. In Phase 3 machst Du eine bewusste Pause von 5 Minuten. Blicke in die Natur, nimm einige tiefe Züge Luft und konzentriere Dich auf das Hier und Jetzt.
  5. Anschließend beginnst Du wieder mit Phase 1.

Auf diese Weise kannst Du, je nach Motivation und Zeitrahmen, locker 3-5 Schreibsprints pro Tag absolvieren. Wir schaffen dadurch mittlerweile durchschnittlich 700 bis 1.000 Wörter pro Sprint. Dadurch konnten wir die „Angst“ vor großen Buchprojekten in tägliche, kleine und realistisch erreichbare Teilerfolge transformieren.

Entgegen der unzutreffenden Allgemeinmeinung ist es im Übrigen so, dass Bücher, die schnell geschrieben werden, alles andere als qualitativ schlechter sind, als jene, die im Schneckentempo verfasst wurden. Ganz im Gegenteil! Wer schnell schreibt, am besten ohne dabei nachzudenken, ist deutlich kreativer (und produktiver)!

Welche Techniken und Methoden nutzt Du?

Als Buchingenieure sind wir natürlich stets auf der Suche nach Verbesserungen und weiteren Ideen, die wir mit unsern Lesern und Autorenkollegen teilen können. Bist oder warst auch Du von der chronischen „Aufschieberitis“ betroffen? Hast Du eine Technik, mit der Du der Prokrastination den Kampf ansagst oder Schreibblockaden überwindest? Wir freuen uns auf Deinen kommentar! 😀

Author: Chris & Jens

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1 Kommentar

  1. Eure Wortsprints-Technik klingt sehr gut Ich werde jetzt sofort damit loslegen – mal sehen, wie es funktioniert…;-)
    Vielen Dank für Eure vielen hilfreichen Tipps, Bücher und Artikel!!!
    Euer Fan Larissa!

    Kommentar absenden

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